Zeitumstellung – der Körper muss sich erst anpassen

Kind zeigt auf eine Uhr

© Gina Sanders AdobeStock 10667990

Am 29. Oktober ist es wieder so weit: Die Uhren werden von der Sommer- auf die Winterzeit umgestellt oder auch "zurückgedreht". Der betroffene Sonntag hat also 25 statt 24 Stunden. Die Umstellung auf die Winterzeit hat zunächst einmal zwei Vorteile gegenüber der Umstellung auf Sommerzeit, wenn ein Tag eine Stunde kürzer wird. Erstens handelt es sich bei der Winterzeit um die Normalzeit, während die Sommerzeit als Energiesparmaßnahme eingeführt wurde. Mit der Winterzeit kommen wir also sozusagen wieder in unseren natürlichen Rhythmus. Gleichzeitig ist es einfacher, damit zurechtzukommen, dass der Tag eine Stunde mehr hat als damit, wenn er gekürzt wird. Deswegen ist die Rückkehr zur Winterzeit jedes Jahr die angenehmere Zeitumstellung. Ganz ohne Folgen bleibt sie jedoch nicht und ein Teil der Bevölkerung hat mit Beschwerden zu kämpfen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Probleme beim Einschlafen und Schlafstörungen
  • Betroffene fühlen sich gereizt
  • Konzentrationsprobleme
  • Betroffene fühlen sich müde oder schlapp

Nach der Umstellung auf die Sommerzeit stellen Studien sogar einen Zusammenhang zu mehr Herzinfarkten, mehr Unfällen und sogar einer höheren Suizidrate her. Nicht zuletzt wegen der gesundheitlichen Nachteile sind viele Experten dafür, die Zeitumstellung abzuschaffen und die Winterzeit beizubehalten.

Mini-Jetlag für den Körper

Auch wenn die Umstellung auf die Winterzeit im Vergleich leichter fällt, gerät der Rhythmus, in dem man die letzten Monate gelebt hat, zunächst einmal durcheinander. Auch hier muss die innere Uhr, die monatelang der Sommerzeit angepasst war, erst wieder den richtigen Takt finden. Die Lichtverhältnisse haben großen Einfluss auf die Ausschüttung mancher Hormone, zum Beispiel Serotonin und Melatonin. Durch die Zeitumstellung ändern sich auch diese Lichtverhältnisse und damit gerät der Hormonhaushalt durcheinander, der ein wenig Zeit braucht, um sich wieder anzupassen. In den neuen täglichen Rhythmus zu finden, fällt nicht nur Erwachsenen schwer. Vor allem mit sehr kleinen Kindern oder mit Haustieren, die an feste Zeiten für Spaziergänge oder Fütterungen gewöhnt sind, kann so eine Zeitumstellung eine Herausforderung für die ganze Familie sein.

Um die Folgen abzufangen, kann es helfen, sich schon ein paar Wochen vor der Zeitumstellung langsam an die veränderten Gegebenheiten anzupassen. Verlegt man die abendlichen Abläufe in kleinen Schritten um ein paar Minuten nach vorne, kommt die Umstellung nicht so plötzlich. Dazu kann es beispielsweise gehören, jeden Abend einige Minuten früher ins Bett zu gehen, damit der Körper allmählich anfangen kann, sich auf den Winterrhythmus einzustellen. Indem man feste Punkte im Tagesablauf auf diese Art verlegt, kann man auch Kindern und Haustieren die Umstellung erleichtern und ungesunden Stress reduzieren.

Anpassung braucht ihre Zeit

Ob man unter der Zeitumstellung leidet, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Grundsätzlich kann der Körper jedoch einfach eine Weile brauchen, um sich anzupassen. Als ungefährer Wert dafür wird eine Zeitspanne zwischen wenigen Tagen und zwei Wochen angesehen. Diese Zeit sollte man sich gönnen und gerade die erste Woche nicht mit Terminen überladen, sondern es eher möglichst ruhig angehen lassen.

Um Folgen abzufangen, ist es besonders wichtig, dass der Schlaf nicht allzu sehr leidet. Dazu kann man ganz bewusst Licht einsetzen: Abends möglichst wenig davon, damit der Körper zur Ruhe kommt, am Morgen kann ein Lichtwecker helfen, auf sanfte Art richtig wach zu werden. Gerade im Herbst, wenn es immer später hell wird, kann ein solcher Lichtwecker helfen, besser in die Gänge zu kommen. An den Zeiten, zu denen man schlafen geht und aufsteht, ändert man jedoch nichts, auch wenn es zunächst schwerfallen mag.

Auf einen Mittagsschlaf verzichtet man jedoch in den ersten Tagen nach der Umstellung am besten, damit sich der Körper besser an den neuen Rhythmus anpassen kann. Ist man müde, sind Pausen zur Erholung sinnvoll, aber man sollte dabei wach bleiben. Eine weitere Maßnahme, die dabei hilft, mit dem Mini-Jetlag zurechtzukommen, ist, sich möglichst viel an der frischen Luft zu bewegen, um Tageslicht und Sauerstoff aufzunehmen.

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