Acetylsalicylsäure (ASS): Wissenswertes zur Arznei & wichtige Hinweise

Frau mit Tablette und Wasser in den Händen

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Acetylsalicylsäure (kurz: ASS) ist ein häufig eingesetzter Arzneistoff (z.B. enthalten in Aspirin, Thomapyrin etc.) und wird als Schmerz- und Fiebermittel, als Entzündungshemmer sowie zur Vorbeugung von Blutgerinnseln angewendet. Das erste Mal in einem Medikament als Wirkstoff enthalten kam ASS im Jahr 1899 auf den Markt.
Im Folgenden erfahren Sie mehr zur Wirkung, zum Anwendungsgebiet und zu möglichen Neben- und Wechselwirkungen.

Q & A

Was ist Acetylsalicylsäure (ASS) und wofür wird es angewendet?
Acetylsalicylsäure (ASS) ist ein entzündungshemmender, schmerzlindernder und fiebersenkender Arzneistoff, der zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) gehört. Großteils kommt es bei Kopf-, Zahn- oder Menstruationsschmerzen zum Einsatz sowie bei Arthritis. Darüber hinaus wirkt Acetylsalicylsäure (ASS) auch "blutverdünnend" und verhindert, dass die Blutplättchen miteinander verklumpen und sich Blutgerinnsel (Thrombosen) bilden können. Somit kann der Arzneistoff bei Risikopatienten auch zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall angewendet werden.

Wie wirkt Acetylsalicylsäure (ASS)?
ASS hemmt die Aktivität von Enzymen namens Cyclooxygenasen (COX), die sogenannte Prostaglandine produzieren. Dabei handelt es sich um Gewebshormone, die eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen sowie bei der Linderung von Schmerzen und der Fiebersenkung spielen.

Welche Nebenwirkungen können durch Acetylsalicylsäure (ASS) hervorgerufen werden?
Die meisten Nebenwirkungen löst die Acetylsalicylsäure im Verdauungstrakt aus, da der Wirkstoff die Schleimhaut angreifen kann. Zu diesen gehören: Magen-Darm-Probleme, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. In seltenen Fällen kann es zu Nebenwirkungen wie Blutungen, Nierenproblemen, oder allergischen Reaktionen kommen. Durch die verringerte Produktion der Prostaglandine, die unter anderem auch einen schleimhautschützenden Effekt besitzen, kann die Magenschleimhaut leichter geschädigt werden. Aus diesem Grund wird bei Einnahme von ASS oft auch ein Magenschutz verschrieben.

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
ASS kann mit anderen Medikamenten interagieren, insbesondere mit blutverdünnenden Medikamenten. Das Risiko für Blutungen im Verdauungstrakt und in anderen Organen kann zunehmen, wenn zusätzlich zur Acetylsalicylsäure weitere blutgerinnungshemmende Substanzen eingenommen werden. Vermieden werden sollte auch die gleichzeitige Einnahme von ASS und den Arzneistoffen Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen.

Wie sollte Acetylsalicylsäure (ASS) eingenommen werden?
Die Acetylsalicylsäure wird in der Regel oral eingenommen, meist in Form von Tabletten, und mit ausreichend viel Flüssigkeit geschluckt. Eine Wirkung setzt normalerweise rasch, nach ca. zehn bis 30 Minuten ein. Die Dosierung ist von der Art und Schwere der Schmerzen oder Entzündungen abhängig: Eine gerinnungshemmende und blutverdünnende Wirkung entfaltet sich bereits bei einer geringen Dosis, während zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung höhere Dosen notwendig sind.
ASS sollte nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden, um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden. Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten und die Substanz nicht länger als sieben Tage ohne ärztliche Beratung einzunehmen.

Wer darf/soll Acetylsalicylsäure (ASS) nicht einnehmen?
Menschen, die allergisch auf die Substanz reagieren oder Asthma haben, sollten ASS nicht einnehmen. Dies gilt auch für Kinder unter 12 Jahren und Personen mit einer erhöhten Neigung zu Blutungen sowie akuten Blutungen, vor allem im Magen-Darm-Trakt. Sollte eine Einnahme dennoch notwendig sein, muss dies vorab unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden. Schwangere und stillende Frauen sollten ASS ebenfalls nicht einnehmen, es sei denn, es wurde ihnen ausdrücklich von einem Arzt verschrieben.

Hinweise:

Vor Einnahmebeginn sollte unbedingt Rücksprache mit einem Arzt zu möglichen Wechsel- oder Nebenwirkungen gehalten werden. Lesen Sie sich weiters die Packungsbeilage genau durch und fragen Sie bei Unklarheiten nach.

Kommen Sie bei weiteren Fragen gerne in die Apotheke und lassen Sie sich von uns beraten!

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