Jodmangel-Gefahr - nicht nur bei veganer Ernährung

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;">Jod ist für unseren Körper essenziell; es muss über die Nahrung aufgenommen werden, da unser Organismus dieses Spurenelement nicht selbst herstellen kann. Neben der allgemein bekannten wichtigen Funktion des Jods in Bezug auf die Produktion von Schilddrüsenhormonen (früher hatten Menschen, die zu wenig davon abbekommen haben, nicht selten einen "Kropf" (Struma), da die Schilddrüse, die mangels Jodzufuhr nicht genügend Hormone herstellen kann, dies zu kompensieren versucht, indem sie wächst) hat Jod noch weitere Aufgaben. So hat es Einfluss auf Wachstumsprozesse und die Entwicklung unseres Nervensystems, Jodmangel kann die Leistungsfähigkeit mindern und zu Müdigkeit führen; verschiedentlich kommt es auch heute noch zur Kropfbildung – die häufigste Ursache dafür ist nach wie vor Jodmangel. Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle bezogen auf Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System.
Aus den unterschiedlichsten Gründen entscheiden sich hier in Deutschland zunehmend Menschen für eine fleischfreie (vegetarische) oder sogar rein pflanzliche Ernährung – Schätzungen zufolge sind das nahezu eine Million Menschen, die sich vegan ernähren. Insbesondere bei dieser, von Tierprodukten völlig freien, Ernährungsweise sollte die Versorgung mit Mikronährstoffen wie den Vitaminen B2, B12 und D sowie Eisen, Jod, Zink, Selen und Calcium im Blick behalten werden. Um Daten über den diesbezüglichen Versorgungszustand zu erhalten, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Vergleichsstudie mit je 36 Mischkost- und veganen Essern durchgeführt. 
Die Untersuchungen brachten zutage, dass der Vitamin-B12-Status der Veganer dem der Mischköstler gleichkommt – vermutlich auch, weil sich die meisten Menschen der Gefahr eines Vitamin-B12-Mangels bewusst sind und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Auch bezogen auf das Thema "Eisenmangel" herrschte Gleichstand (nur etwa jeder zehnte Studienteilnehmer war davon betroffen).
Das Jod betreffend haben die Untersuchungen dagegen einen Mangel aufgezeigt – und zwar bei beiden teilnehmenden Gruppen. Der Jodmangel war jedoch bei den sich rein pflanzlich Ernährenden deutlich stärker ausgeprägt – bei einem Drittel dieses Personenkreises wurde sogar eine schwere Unterversorgung festgestellt. 
Diese Erkenntnis macht uns bewusst, dass Jodmangel kein Thema der Vergangenheit ist, sondern dass wir auch heute auf eine gute Versorgung mit dem Spurenelement achten müssen.

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